Wieder in den Winelands

Hier folgt nun der angekündigte Bericht über unseren Aufenthalt in Stellenbosch und Franschhoek. Alle Unterkünfte waren neu für uns, lagen ganz ruhig etwas außerhalb der Stadt und einige boten statt Frühstück eine Küche.

Mitten in einer Lavendelfarm gelegen, hat uns die erste Unterkunft ausgesprochen gut gefallen. Großzügige Zimmer mit Terrasse, großem Pool mit Bar und Getränkeservice und trotz ruhiger Lage nur 5 Minuten in die Stadt - ideal zum Entspannen.


Abends ging es dann ins Chefs Warehouse at Maison. Bislang waren wir von allen Chefs Warehouse (Beau Constantia, Thali, Tintswalo) und deren “Tapas für Zwei”- Konzept restlos begeistert. Das war auch hier der Fall - bis der dritte Gang kam.

Ab da verließen den Koch die Lust oder die guten Einfälle. Wir werden bei Gelegenheit nochmal hingehen und es wieder versuchen, momentan können wir es jedenfalls nicht empfehlen.


Bereits am nächsten Morgen wurden wir im Weingut Grand Provence mit einem Konzert zum Muttertag und Mittagessen unter Bäumen entschädigt. Kunst und Konzert in herrlicher Anlage und das bei bestem Wetter - besser ging es nicht!

Wir hatten zwar schon gehört, dass im Grand Provence gut gekocht wird, dennoch hat uns das Mittagessen überrascht und begeistert, es war für Gaumen und Auge ein Genuss!



Tags drauf haben wir nach langer Zeit mal wieder den Stellenbosch Golfplatz gespielt. Ein schöner, nicht zu schwerer Platz, der uns landschaftlich sehr gefällt.


Zum Mittagessen sind wir danach spontan im Weingut Asara eingekehrt. Etwas zu früh, aber so konnten wir uns den besten Platz mit gigantischer Aussicht sichern.

Unübersehbar sind wir hier im beginnenden Winter unterwegs, auch wenn man das bei 24 Grad nicht so recht glauben mag. Der Wein ist geerntet und viele Blätter schon braun. Aber nicht alle Bäume und Pflanzen werfen das Laub ab, mindestens die Hälfte bleibt immer grün. So merkt man zwar dass es Winter ist, aber die Landschaft bleibt stets grün.


Eine besondere Empfehlung an die Golfer unter den Lesern ist der Platz des Weingutes Kleine Zalze. Er gehört zu den Anspruchsvolleren der Kap-Region, ist immer in einem Top-Zustand und in herrlicher Landschaft gelegen. Davon haben wir uns am nächsten Tag erneut überzeugen können.


Zwischendurch sind wir nach Stellenbosch in eine Unterkunft mit Selbstverpflegung umgezogen. Uns erwarteten sehr große Zimmer mit gut ausgestatteter Küche, ein ganzes Stück außerhalb Stellenboschs mitten in den Weinbergen gelegen.


Der nächste Tag war ganz den Weingütern gewidmet. Hier gibt es buchstäblich hunderte von Weingütern, die wir bei weitem noch nicht alle besucht haben. Zwei der Besuchten stellen wir hier kurz vor - alle wären einfach zu viel.

Das Weingut Waterford, praktischerweise an der Zufahrt zu unserer Unterkunft gelegen, hat ein toskanisches Flair und ist wirklich sehenswert. Auch die Speisekarte klang sehr verlockend, aber man kann nicht dreimal an einem Tag zum Mittagessen einkehren.


Anschließend ging es in das frisch renovierte Weingut Ernie Els. Für die Nichtgolfer: Ernie Els ist ein ehemaliger Golf-Profi und war einer der bekanntesten und besten Golfer Südafrikas. Das Weingut trägt allerdings nur noch seinen Namen, er hat es vor Kurzem verkauft.

Es ist so ziemlich das edelste Weingut das wir je besuchten. Schon der Eingang ist spektakulär:

Auch der Ausblick ist nicht zu toppen und für Gäste gibt es sogar ein kleines Golf-Übungsloch - das haben wir noch nie auf einem Weingut gesehen.


Die ganze Anlage war bis ins Detail ausgesprochen geschmackvoll eingerichtet.

Und so ist es das erste Mal, dass sogar die Toilette ein Photo wert war - so schick sieht man das selten.


Nicht ganz so edel, dafür aber gemütlich und wohnlich ging es in unserer neuen Unterkunft zu. Mitten in einem Weingut gelegen und mit privaten Pool ausgestattet, lässt sich hier ein Nachmittag verbummeln. Der Gemüsegarten steht den Gästen zur Ernte zur Verfügung und die Versorgung mit Wein ist auch gesichert. Die Unterkunft ist eine absolute Empfehlung!



Am nächsten Tag war wieder Golf angesagt und zwar in Paarl auf dem Pearl Valley Golfplatz - sehr anspruchsvoll mit vielen Wasserhindernissen und engen Fairways. Zum ersten Mal durften wir beobachten wie ein Golfer beim Versuch sich seinen Ball aus dem Wasser zurückzuholen, der Länge nach darin landete. Komplett durchnässt hat er unerwarteterweise bei kühlem, windigem Wetter die weiteren 12 Löcher noch gespielt. Das wirklich Gemeine war, dass er den Ball für den er ins Waser fiel auf dem Grün vergessen hat. Das passierte alles so schnell, dass wir keine Photos machen konnten.

Dieser Baum steht mitten auf dem Fairway, etwa 100 Meter vom Abschlag entfernt. Man sieht gut, dass er regelmäßig getroffen wird.


Nach unserem Besuch der Test Kitchen vor ein paar Tagen waren wir der Meinung, das Restaurant Highlight der Reise hinter uns zu haben. Da hatten wir uns aber ordentlich getäuscht und die Rechnung ohne das “Epice” gemacht. Am Abend vor unserer Heimreise wurden wir mit einem Dinner überrascht, das schlicht zum Niederknien war. So sensationell gut haben wir noch nie gegessen!

Der krönende Abschluss war ein Gewürztest, bei dem Pralinen zum Espresso gereicht wurden und wir diese dem verwendeten Gewürz zuordnen sollten. Wer jetzt glaubt, dass Kardamom- oder Muskatpralinen seltsam schmecken, ahnt nicht wie sehr er daneben liegt. Wir haben erfolglos darauf hingewiesen, dass wir zur Urteilsfindung noch eine Portion bräuchten.

Dieser Abend wird uns noch lange im Gedächtnis bleiben!

Auf der Heimfahrt haben wir einen Stop im Elgin Railway Market gemacht. Hier wurde ein altes Apfellager zu einem Markt im Steampunk- und Art Déco-Stil umgebaut. Wer an einem Wochenende dran vorbeifährt, sollte da mal reinschauen.


Zum Abschluss der Reise haben wir noch einen grandiosen Regenbogen gesehen - pünktlich zur Abreise schlug nämlich das Wetter um und es fing an zu regnen.

Die zwei Wochen gingen viel zu schnell vorbei, aber wir werden im November wieder in die Kapregion fahren, zu viel steht immer noch auf unserer To-Do-Liste.

Lothar Hoefle